05.09.2012, 16:15
Blaues Meer, Palmen, die Sonne scheint, gutes Essen, nette, immer lächelnde Menschen, dies alles erwartet den alleinreisenden Mann in Thailand. Dazu exotische, junge Damen, die gegen die Entrichtung eines gewissen Obolus gern dazu bereit sind das Kopfkissen mit dem “Farang” zu teilen. Und sie geben ihm dabei auch gleich das Gefühl einer innig – herzlichen Beziehung, wie es sonst nur eine “richtige” Freundin kann. Vom Sex ganz zu schweigen! So stellt Mann sich seinen idealen Urlaub vor. Nicht selten hört man Sätze wie “das hier ist das Paradies!” Mit Superlativen wird bei der Beschreibung des Erlebten sowieso nicht gerade sparsam umgegangen.
Das alles hat auch durchaus seine Berechtigung! Und wenn man sich nicht allzu blauäugig und naiv anstellt, d.h. keine Sachen macht, die man auch Zuhause niemals tun würde, wie z.B. ohne richtige Prüfung der Eigentumsverhältnisse eine Immobilie zu kaufen, oder einer Prostituierten aus einer Bar regelmäßig Geld zu überweisen, wird man einen schönen Urlaub verbringen, an den man noch lange mit Freude zurückdenken kann.
Leider verwechseln viele vom heimischen Zeitgeist und Emanzengezicke geplagten (und der Freude entwöhnten) Männer ihre fast willkürlich entstehenden Hormonschübe mit “echten Gefühlen” und “echter Liebe”. Diese macht bekanntlich blind, und zwar auch dann, wenn es sich in Wirklichkeit nur um Hormonschübe handelt. Mann ist völlig überwältigt und beschließt wiederzukommen. Beim nächsten Besuch gibt man den Rest Hirn, der nach all den Glücksgefühlen noch nicht in die Hose gerutscht war, und so möglicherweise noch zu einer klaren Überlegung imstande gewesen wäre, lieber gleich am Airport ab. Wo vielleicht schon die “Freundin” wartet, um den strahlenden, meist schon etwas in die Jahre gekommenen Urlauber abzuholen.
Hinter die Kulissen zu schauen ist gleich beim ersten Besuch in Thailand schlecht möglich, zu überwältigend sind die vielen neuen Eindrücke. Es ist ein anderer Planet, mehr, ein anderes Universum. So kommt es, dass so mancher zu spät bemerkt, dass auch in Thailand bei weitem nicht alles Gold ist, was glänzt. Und dass die aus der Heimat bekannten Werte hier nicht einfach eins zu eins angewendet werden können. Dazu die vielen Vorurteile, die, wie könnte es anders sein, meist unzutreffend sind und in die falsche Richtung denken. Da ist von den “armen, ausgebeuteten Mädchen” die Rede – dabei ist es eher so, wenn wirklich jemand in die Nähe von Ausbeutung kommt, dann sind wir das.
Die Meinung der Thais über uns ist selbstverständlich ebenso von Vorurteilen geprägt. Sie gründen sich auf die unterschiedlichen Kulturen und unser – in den Augen der Thais seltsames – Verhalten dort. Jedoch sind Thais nicht nur pragmatisch, wenn es ums Geldverdienen geht, sondern verzeihen gern auch unsere Fehltritte in alle möglichen Fettnäpfe, wenn sie unseren guten Willen erkennen. Da heißt es auch für uns vor allem und ständig: “Bitte lächeln…”
“Farang sind reich und dumm” ist die landläufige Meinung der Thais über uns, und das frappierende daran ist, aus ihrer Sicht haben sie damit völlig Recht!
In Thailand gibt es kein soziales Netz, wie wir es von Zuhause kennen. Thailand ist zwar nicht die Dritte Welt, und niemand muss verhungern. Trotzdem kann es sich dort niemand leisten, natürliche Ressourcen wie verliebte ausländische Männer, die von nichts eine Ahnung zu haben scheinen und denen man nur erzählen muss, was sie hören wollen, um ihr Herz (und Portemonnaie!) zu öffnen, einfach brach liegen zu lassen.
So kommt es dann auch, dass einige der cleveren Bargirls (von denen soll es alleine in Pattaya etwa 30.000 geben) drei, vier oder mehr Farang “an der Angel” haben, die sie regelmäßig mit Geldüberweisungen unterstützen. Freilich wissen die voneinander nichts, die Schwierigkeit besteht für die Lady nur noch darin, die Urlaubstermine ihrer “Scheichs” möglichst optimal zu koordinieren. Man gehe dort mal in ein Internetcafé und beobachte die Mädels beim Chatten und Schreiben, dann wird gleich klar, was ich meine. Und natürlich gehen diese Mädels nach wie vor zwischendurch ihrer alten Tätigkeit nach, auch wenn sie das so direkt nicht unbedingt sagen…
“I work with Farang” lautet oft die Antwort, wenn man die Mädels mal in einem stillen Moment danach fragt, was sie eigentlich arbeiten. Das ist in Pattaya ein ebenso etablierter Beruf wie andernorts Bäcker oder Schlosser.
Die Geschichten von gehörnten und belogenen Farang füllen nicht mehr nur Bände, sie füllen ganze Bibliotheken. Und ganze Landstriche im Isaan (ärmere ländliche Gegend im Nordosten Thailands, aus der viele der Bargirls kommen) sind geprägt von neuen Häusern, die von Farang bezahlt wurden. Obwohl diese meist nicht (oder nicht mehr) dort wohnen bzw. nur für eine gewisse Zeit.
Noch schlimmer erwischt es diejenigen Kollegen, die geblendet von himmlischen Zuständen und eigenem Hormonpegel, Zuhause alle Brücken abreißen und mit allem was sie besitzen nach Thailand ziehen. Die Frage “Wie mache ich in Thailand ein kleines Vermögen” wird landläufig beantwortet mit “Mit einem großen”. Das mag eine Binsenweisheit sein, ist aber leider der Gang der Dinge im “Land of Smile”. Ebenfalls bedauerlich ist der Umstand, dass der alte Satz “Gott schütze uns vor Sturm und Wind und vor Landsleuten, die im Ausland sind” hier zum Tragen kommt. So mancher abgebrannte Farang hat sich darauf spezialisiert, Landsleute auszunehmen und zu betrügen, um noch irgendwie über die Runden zu kommen.
Ich kann also nur jedem wirklich dringend raten, bei allem Spaß und den guten Dingen, die jedem aufgeschlossenen Urlauber in Thailand unweigerlich begegnen, das Gehirn immer eingeschaltet zu lassen. Nie Immobilien kaufen, schon gar nicht unüberlegt, und nie Geld schicken, für wen oder was auch immer.
Merke: zum Abzocken gehören immer zwei, nämlich einer, der abzockt, und einer, der sich abzocken lässt.
Das alles hat auch durchaus seine Berechtigung! Und wenn man sich nicht allzu blauäugig und naiv anstellt, d.h. keine Sachen macht, die man auch Zuhause niemals tun würde, wie z.B. ohne richtige Prüfung der Eigentumsverhältnisse eine Immobilie zu kaufen, oder einer Prostituierten aus einer Bar regelmäßig Geld zu überweisen, wird man einen schönen Urlaub verbringen, an den man noch lange mit Freude zurückdenken kann.
Leider verwechseln viele vom heimischen Zeitgeist und Emanzengezicke geplagten (und der Freude entwöhnten) Männer ihre fast willkürlich entstehenden Hormonschübe mit “echten Gefühlen” und “echter Liebe”. Diese macht bekanntlich blind, und zwar auch dann, wenn es sich in Wirklichkeit nur um Hormonschübe handelt. Mann ist völlig überwältigt und beschließt wiederzukommen. Beim nächsten Besuch gibt man den Rest Hirn, der nach all den Glücksgefühlen noch nicht in die Hose gerutscht war, und so möglicherweise noch zu einer klaren Überlegung imstande gewesen wäre, lieber gleich am Airport ab. Wo vielleicht schon die “Freundin” wartet, um den strahlenden, meist schon etwas in die Jahre gekommenen Urlauber abzuholen.
Hinter die Kulissen zu schauen ist gleich beim ersten Besuch in Thailand schlecht möglich, zu überwältigend sind die vielen neuen Eindrücke. Es ist ein anderer Planet, mehr, ein anderes Universum. So kommt es, dass so mancher zu spät bemerkt, dass auch in Thailand bei weitem nicht alles Gold ist, was glänzt. Und dass die aus der Heimat bekannten Werte hier nicht einfach eins zu eins angewendet werden können. Dazu die vielen Vorurteile, die, wie könnte es anders sein, meist unzutreffend sind und in die falsche Richtung denken. Da ist von den “armen, ausgebeuteten Mädchen” die Rede – dabei ist es eher so, wenn wirklich jemand in die Nähe von Ausbeutung kommt, dann sind wir das.
Die Meinung der Thais über uns ist selbstverständlich ebenso von Vorurteilen geprägt. Sie gründen sich auf die unterschiedlichen Kulturen und unser – in den Augen der Thais seltsames – Verhalten dort. Jedoch sind Thais nicht nur pragmatisch, wenn es ums Geldverdienen geht, sondern verzeihen gern auch unsere Fehltritte in alle möglichen Fettnäpfe, wenn sie unseren guten Willen erkennen. Da heißt es auch für uns vor allem und ständig: “Bitte lächeln…”
“Farang sind reich und dumm” ist die landläufige Meinung der Thais über uns, und das frappierende daran ist, aus ihrer Sicht haben sie damit völlig Recht!
In Thailand gibt es kein soziales Netz, wie wir es von Zuhause kennen. Thailand ist zwar nicht die Dritte Welt, und niemand muss verhungern. Trotzdem kann es sich dort niemand leisten, natürliche Ressourcen wie verliebte ausländische Männer, die von nichts eine Ahnung zu haben scheinen und denen man nur erzählen muss, was sie hören wollen, um ihr Herz (und Portemonnaie!) zu öffnen, einfach brach liegen zu lassen.
So kommt es dann auch, dass einige der cleveren Bargirls (von denen soll es alleine in Pattaya etwa 30.000 geben) drei, vier oder mehr Farang “an der Angel” haben, die sie regelmäßig mit Geldüberweisungen unterstützen. Freilich wissen die voneinander nichts, die Schwierigkeit besteht für die Lady nur noch darin, die Urlaubstermine ihrer “Scheichs” möglichst optimal zu koordinieren. Man gehe dort mal in ein Internetcafé und beobachte die Mädels beim Chatten und Schreiben, dann wird gleich klar, was ich meine. Und natürlich gehen diese Mädels nach wie vor zwischendurch ihrer alten Tätigkeit nach, auch wenn sie das so direkt nicht unbedingt sagen…
“I work with Farang” lautet oft die Antwort, wenn man die Mädels mal in einem stillen Moment danach fragt, was sie eigentlich arbeiten. Das ist in Pattaya ein ebenso etablierter Beruf wie andernorts Bäcker oder Schlosser.
Die Geschichten von gehörnten und belogenen Farang füllen nicht mehr nur Bände, sie füllen ganze Bibliotheken. Und ganze Landstriche im Isaan (ärmere ländliche Gegend im Nordosten Thailands, aus der viele der Bargirls kommen) sind geprägt von neuen Häusern, die von Farang bezahlt wurden. Obwohl diese meist nicht (oder nicht mehr) dort wohnen bzw. nur für eine gewisse Zeit.
Noch schlimmer erwischt es diejenigen Kollegen, die geblendet von himmlischen Zuständen und eigenem Hormonpegel, Zuhause alle Brücken abreißen und mit allem was sie besitzen nach Thailand ziehen. Die Frage “Wie mache ich in Thailand ein kleines Vermögen” wird landläufig beantwortet mit “Mit einem großen”. Das mag eine Binsenweisheit sein, ist aber leider der Gang der Dinge im “Land of Smile”. Ebenfalls bedauerlich ist der Umstand, dass der alte Satz “Gott schütze uns vor Sturm und Wind und vor Landsleuten, die im Ausland sind” hier zum Tragen kommt. So mancher abgebrannte Farang hat sich darauf spezialisiert, Landsleute auszunehmen und zu betrügen, um noch irgendwie über die Runden zu kommen.
Ich kann also nur jedem wirklich dringend raten, bei allem Spaß und den guten Dingen, die jedem aufgeschlossenen Urlauber in Thailand unweigerlich begegnen, das Gehirn immer eingeschaltet zu lassen. Nie Immobilien kaufen, schon gar nicht unüberlegt, und nie Geld schicken, für wen oder was auch immer.
Merke: zum Abzocken gehören immer zwei, nämlich einer, der abzockt, und einer, der sich abzocken lässt.