(25.12.2018, 23:41),grifi schrieb: Denkt daran: Das Angebot regelt die Nachfrage und umgekehrt, bei geringe Nachfrage fallen die
Preise. Es liegt an uns
Das ist so nicht ganz richtig. Zuallererst bestimmt der Verkäufer den Preis und es kann auch passieren, dass sich das Produkt komplett vom Markt verabschiedet oder nur dort hergestellt/verkauft wird, wo es profitabel ist, wenn es nicht mehr kostendeckend verkauft werden kann - Stichwort Zimmermiete. Hinzu kommt, das es auch immer auf das Produkt als solches ankommt. Brot und Ferraris funktionieren am Markt nicht gleich (die Leute müssen essen, aber nicht Ferrari fahren), weswegen Brot einen reduzierten Steuersatz hat und auf Ferraris in einigen Ländern eine Luxussteuer erhoben wird. Mit anderen Worten: Wenn die Mädels hier nicht mehr genug verdienen - weil weniger Kunden - und die übrigen Kunden nicht bereit sind, die Differenz durch einen höheren Preis aufzufangen und der Staat den Steuersatz nicht regulieren bzw. das Produkt nicht subventionieren kann - und es auch nicht machen würde, selbst wenn er es könnte - dann verschwinden die Mädels dorthin wo sie genug verdienen. Dann sucht sich das Produkt den Kunden und nicht umgekehrt. Und man kann es den Mädels nicht mal verübeln. Für Kost und Logie macht niemand gerne die Beine breit (jedenfalls nicht freiwillig).
Das Angebot und Nachfrage Modell, welches sich innerhalb des Themas "Marktgleichgewicht" befindet, ist kein simples, immerwährendes Naturgesetz wie Schwerkraft. Die Sache ist etwas komplizierter.
Zitat Wikipedia:
Zitat:Trotz der Kritik liefert das Modell gerade durch die vereinfachten Annahmen einen hohen Erklärungsgehalt für viele Alltagsbeispiele, wie sie auch in obigen Abschnitten genannt waren. Aber es muss immer geprüft werden, ob die Voraussetzungen der Anwendbarkeit gegeben sind.