14.11.2006, 09:49
Zitat:die seidenen Tannine umspülen den Gaumen und man vernimmt leichte Töne von Vanille und einen zarten Hauch von Lakritze, die sich dann in Form eines fruchtigem Bouquets in einem lang anhaltenden Abgang ankündigen".
Es kommt wohl auch darauf an, WIE man einen Wein trinkt. Wenn man sein Glas runterkippt, ähnlich wie ich es Loki mit seiner Weinschorle unterstelle ( ), dann wird man nicht unbedingt ein grosses Geschmackserlebnis erfahren. Bei einem Riesling, der auf Weinfesten zu Schorle verarbeitet wird, kann man aber trinken, wie man will, man wird kein Geschmackserlebnis haben.
Wenn man aber ein Glas Corton-Charlemagne oder Meursault vor sich stehen hat und den Wein schluckweise trinkt und jeden Schluck an der Zunge, am Gaumen entlanglaufen lässt, dann kann man Erstaunliches schmecken, dann wird einem das Bouquet bewusst, der zarte Karamelgeschmack eines guten Burgunders kurz vorm Schlucken, die zarten Fruchtnoten, usw.
Um bei unserer Sprache zu bleiben: ins Laufhaus für 30 Euro gehe ich, um Druck abzubauen, kurzen Spass zu haben. Das ist der billige Riesling. Die Escortdame bestelle ich zu mir, um ein Erlebnis der Extraklasse zu haben, Girlfriendsex, den einem die Freundin nicht zu geben vermag. Das ist der Wein für 50 Euro die Flasche, der genossen werden will wie eine Edelhure.
Absamer, der auf saure Rieslingschorle auf einem Weinfest schwört, aber für Burgundweine eine Schwäche hat, auch für die extrem tanninhaltigen Roten