19.03.2014, 09:27
Ich denke hier machen sich einige Leute zu viele Gedanken über ungelegte Eier...
Natürlich ist die Initiative von A. Schwarzer & Co. beunruhigend, aber wir sind immer noch weit davon entfernt in irgendeiner Weise ein Verbot einzuführen. Es ist eine Maximalforderung, von der die Unterstützer des Verbots genau wissen, dass es in Deutschland nicht durchsetzbar ist. Es wird eben erstmal etwas Großes gefordert, um einige kleinere Ziele durchzusetzen. Ist natürlich meine Meinung...
Auch die ständigen Nazi-bzw. Schweden Vergleiche hinken:
1. hat die Schwarzer-Gruppe nichts mit Nationalsozialismus zu tun, nur weil sie für ein politisches Ziel eintritt, was in vielen Bereichen des demokatischen, europäischen Auslands bereits im Recht verankert ist. Auch wenn es Deutschland ein Verbot gäbe, müsste dies vom Parlament (das immer noch gewählt wird) in einem Gesetz verabschieden werden. Der Verweis auf 1933 - 1945 ist Dummschwätzerei, die Prostituionsgegnern nur in die Karten spielt und uns Dienstleistungs-Inanspruchnehmer grob und dümmlich erscheinen lässt.
2. In Schweden gibt es zwar ein Prostitionsverbot, allerdings wäre dies wohl kaum auf ein Land wie Deutschland übertragbar. Die Mentalität der Schweden in Bezug auf das Verhältnis Mann-Frau ist ein wesentlich Anderes als in Deutschland. Gleichberechtigung wird dort als nicht vereinbar mit Prostitution betrachtet. Diese Einstellung konnte ich persönlich in Deutschland nicht feststellen. Hier wird zwar oft abfällig über Prostituierte gesprochen, aber von einem allgemein akzeptierten Berufsverbot ist das noch weit entfernt. Hier steht immer noch das Geschäftsverhältnis zwischen mündigen Bürgern im Vordergrund.
Außerdem würde sich bei einem Verbot ja auch noch die Frage der Kontrollierbarkeit aufwerfen. In Schweden leben knapp 9 Mio. Einwohner auf einer deutlich größeren Fläche als Deutschland mit vielen Kleinstädten und einer deutlich besser ausgerüsteten Polizei. Das dürfte wohl einfacher zu kontrollieren sein als 82 Mio. Deutsche in großen Ballungsgebieten, zumal die Polizei hierzulande bereits jetzt weitgehend überfordert ist. Eine Ausweitung auf die Prostitutionskontrolle im gesamten Bundesgebiet dürfte den Rahmen wohl vollkommen sprengen.
Viel Entscheidender ist meiner Ansicht nach aber der ökonomische Aspekt.
http://www.focus.de/politik/deutschland/...54961.html
Ich weiss, Fokus....Habe aber auf die Schnelle keine andere Quelle gefunden. In Deutschland arbeiten 400T Menschen im Prostitutionsgewerbe. Der überwiegende Teil zahlt Steuern. So ist ein 15 Mrd. € Business entstanden.
Wenn in Deutschland eines gilt, dann das:
Steuern die eingeführt werden, werden nicht wieder abgeschafft.
Der Staat verdient gut an der Prostitution. Auf diese Einnahmen wird er nicht verzichten wollen. Ich denke eher das Gegenteil. Er wird mehr verdienen wollen. Von den klammen Kommunen ganz zu schweigen. Von den höheren Kosten der Kontrolle eines Prostitionsverbots brauchen wir auch nicht sprechen.
Ich vermute daher es wird doch die Vernunft siegen und man einigt sich in der Koalition auf einen Kompromiss:
- Verbot von Flatrate-Bordellen
- Verbot von Prostituion unter 21 Jahren
- Höhere Steuerlast durch Erhöhung der Pauschalsteuern bzw. wird das FA vll. tatsächlich Einkommensteuererklärungen von Prostituierten einfordern. Regulierung heisst im Politikerjargon eben immer Steuererhöhung.
Mehr wird ja auch von prominenten Politikern nicht gefordert, soweit ich das überblicken kann. Extreme Ausreisser gibt es natürlich immer.
Entscheident ist eben am Ende doch die spannende Frage. Was ist dem Staat lieber: Ein reguliertes Sexbusiness mit Regeln, das Steuern zahlt oder eben die Abwanderung der gesamten Branche in die Schattenwirtschaft ohne jedwede Kontrolle außerhalb der Strafverfolgung.
Die 400000 Dienstleisterinnen werden garantiert nicht einfach wieder in ihre Heimatländer zurückkehren...
Ist natürlich alles meine persönliche Einschätzung der Lage. Wir sollten uns nicht verrückt machen, die Sache im Blick behalten und das Kreuz an der richtigen Stelle machen
Natürlich ist die Initiative von A. Schwarzer & Co. beunruhigend, aber wir sind immer noch weit davon entfernt in irgendeiner Weise ein Verbot einzuführen. Es ist eine Maximalforderung, von der die Unterstützer des Verbots genau wissen, dass es in Deutschland nicht durchsetzbar ist. Es wird eben erstmal etwas Großes gefordert, um einige kleinere Ziele durchzusetzen. Ist natürlich meine Meinung...
Auch die ständigen Nazi-bzw. Schweden Vergleiche hinken:
1. hat die Schwarzer-Gruppe nichts mit Nationalsozialismus zu tun, nur weil sie für ein politisches Ziel eintritt, was in vielen Bereichen des demokatischen, europäischen Auslands bereits im Recht verankert ist. Auch wenn es Deutschland ein Verbot gäbe, müsste dies vom Parlament (das immer noch gewählt wird) in einem Gesetz verabschieden werden. Der Verweis auf 1933 - 1945 ist Dummschwätzerei, die Prostituionsgegnern nur in die Karten spielt und uns Dienstleistungs-Inanspruchnehmer grob und dümmlich erscheinen lässt.
2. In Schweden gibt es zwar ein Prostitionsverbot, allerdings wäre dies wohl kaum auf ein Land wie Deutschland übertragbar. Die Mentalität der Schweden in Bezug auf das Verhältnis Mann-Frau ist ein wesentlich Anderes als in Deutschland. Gleichberechtigung wird dort als nicht vereinbar mit Prostitution betrachtet. Diese Einstellung konnte ich persönlich in Deutschland nicht feststellen. Hier wird zwar oft abfällig über Prostituierte gesprochen, aber von einem allgemein akzeptierten Berufsverbot ist das noch weit entfernt. Hier steht immer noch das Geschäftsverhältnis zwischen mündigen Bürgern im Vordergrund.
Außerdem würde sich bei einem Verbot ja auch noch die Frage der Kontrollierbarkeit aufwerfen. In Schweden leben knapp 9 Mio. Einwohner auf einer deutlich größeren Fläche als Deutschland mit vielen Kleinstädten und einer deutlich besser ausgerüsteten Polizei. Das dürfte wohl einfacher zu kontrollieren sein als 82 Mio. Deutsche in großen Ballungsgebieten, zumal die Polizei hierzulande bereits jetzt weitgehend überfordert ist. Eine Ausweitung auf die Prostitutionskontrolle im gesamten Bundesgebiet dürfte den Rahmen wohl vollkommen sprengen.
Viel Entscheidender ist meiner Ansicht nach aber der ökonomische Aspekt.
http://www.focus.de/politik/deutschland/...54961.html
Ich weiss, Fokus....Habe aber auf die Schnelle keine andere Quelle gefunden. In Deutschland arbeiten 400T Menschen im Prostitutionsgewerbe. Der überwiegende Teil zahlt Steuern. So ist ein 15 Mrd. € Business entstanden.
Wenn in Deutschland eines gilt, dann das:
Steuern die eingeführt werden, werden nicht wieder abgeschafft.
Der Staat verdient gut an der Prostitution. Auf diese Einnahmen wird er nicht verzichten wollen. Ich denke eher das Gegenteil. Er wird mehr verdienen wollen. Von den klammen Kommunen ganz zu schweigen. Von den höheren Kosten der Kontrolle eines Prostitionsverbots brauchen wir auch nicht sprechen.
Ich vermute daher es wird doch die Vernunft siegen und man einigt sich in der Koalition auf einen Kompromiss:
- Verbot von Flatrate-Bordellen
- Verbot von Prostituion unter 21 Jahren
- Höhere Steuerlast durch Erhöhung der Pauschalsteuern bzw. wird das FA vll. tatsächlich Einkommensteuererklärungen von Prostituierten einfordern. Regulierung heisst im Politikerjargon eben immer Steuererhöhung.
Mehr wird ja auch von prominenten Politikern nicht gefordert, soweit ich das überblicken kann. Extreme Ausreisser gibt es natürlich immer.
Entscheident ist eben am Ende doch die spannende Frage. Was ist dem Staat lieber: Ein reguliertes Sexbusiness mit Regeln, das Steuern zahlt oder eben die Abwanderung der gesamten Branche in die Schattenwirtschaft ohne jedwede Kontrolle außerhalb der Strafverfolgung.
Die 400000 Dienstleisterinnen werden garantiert nicht einfach wieder in ihre Heimatländer zurückkehren...
Ist natürlich alles meine persönliche Einschätzung der Lage. Wir sollten uns nicht verrückt machen, die Sache im Blick behalten und das Kreuz an der richtigen Stelle machen