28.12.2013, 11:22
(27.12.2013, 22:21)BornIn1980 schrieb: Die Wirkung eines Verbotes: ...
Ein vollständiges Verbot der Prostitution ist, soweit ich das verstehe, kein Thema im Koalitionsvertrag. Forumskollege andie38 hat nebenan im Thread "Politische Diskussionen und Entscheidungen" ein paar Pressemeldungen zitiert, unter anderem wird dort MdB Eva Högl (SPD) erwähnt, die in einem ausführlichen Artikel
ganz konkret auf die "Neuregelung der Prostitution in Deutschland" eingeht:
Eva Högl schrieb:Die Große Koalition wird die Prostitution in Deutschland neu regeln. Ein generelles Verbot kommt dabei nicht in Frage – Prostituierte würden so ihrer Selbstbestimmung beraubt.
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Ein Verbot der Prostitution nach schwedischem Modell wird es nicht geben.
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Wir wollen keine Kriminalisierung der Prostitution.
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Eine generelle Bestrafung von Freiern lehnen wir daher ab.
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In meinen Augen ist das Thema "Vollständiges Verbot der Prostitution" damit erst einmal vom Tisch.
Allerdings gibt es noch einen interessanten Aspekt:
Eva Högl schrieb:Nicht in jedem Fall ist ohne weiteres erkennbar, dass es sich um Prostituierte handelt, die zur Prostitution gezwungen werden. Daher ist es besonders wichtig, klare Regeln zu entwickeln, um diese Beweisschwierigkeiten auszuräumen. Indikatoren wie der Preis, die gesamten Umstände oder das Angebot an Dienstleistungen der Prostituierten werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Menschenverachtende Praktiken wie Flatrate- oder Gangbang-Sex gehören verboten. Aufklärung und Sensibilisierung der Kunden steht hier an erster Stelle.
Der Satz "Menschenverachtende Praktiken wie Flatrate- oder Gangbang-Sex gehören verboten" klingt für mich so, als würde es im nächsten Jahr ein paar Anbieter ihre Angebote und Preisstrukturen anpassen müssen.
Gruß,
Wanker