19.12.2013, 01:07
(19.12.2013, 00:12)pandabär schrieb: Interessant: Die vehemente Gegnerin...die immerhin stolze 22 Jahre selbst angeschafft hat...ja ja, und bestimmt nicht schlecht davon gelebt. Und nun auf einmal Skrupel...
Das Problem, das speziell diese Frau hat, kann ich prinzipiell nachvollziehen. Als DL musst Du ja, wenn Du finanziell über die Runden kommen willst, bis zu einem gewissen Maß auf den Kunden und seine Wünsche eingehen. Das kann belastend sein, insbesondere dann, wenn der Kunde unangenehm ist. Mit "unangenehm" meine ich sowohl physische Aspekte (z.B. mangelnde Hygiene) als auch psychische (wenn der Kunde sich als Arschloch aufführt oder grob wird). Als Dienstleister ist man immer in der Situation, das man nachgibt, um den Kunden (und damit das Einkommen) zu behalten. Das ist glaube ich in jeder Kunde-Dienstleister Beziehung so, nicht nur in der Prostitution.
Der Unterschied ist, das ich mich als IT-Dienstleister abends mit meinen Kollegen und/oder Kumpels bei einem Bier aussprechen kann, und wenn ich mich über das Arschloch von Kunde ausgekotzt habe, dann ist es irgendwann auch wieder gut. Das ist bei Prostituierten aufgrund der Tabuisierung und der mangelnden Akzeptanz in der Gesellschaft nicht so einfach möglich. Teilweise wissen die Freunde und Verwandten ja gar nicht, was die Frauen machen. Und wenn sich so was aufstaut, dann kann das durchaus zu psychologischen Schäden führen.
Andererseits sind Prostituierte natürlich nicht die einzige Berufsgruppe, die mit solchen Problemen zu kämpfen haben. Und es hat noch keine Regierung versucht, das Militär zu verbieten, weil Soldaten nach einem Einsatz unter dem posttraumatischen Belastungssyndrom leiden.
Gruß,
Wanker