10.11.2004, 13:11
Mal sehen wie sich das hier ausgeht:
Artikel Kreisanzeiger
Lokales 10.11.2004
Pforten im FKK-Club "vorerst" geschlossen
"Atlantis"-Management kam Behörden-Versiegelung zuvor
Guido StriegnitzALTENSTADT. Der juristische Kleinkrieg zwischen den Anwälten der Betreiber des in der Waldsiedlung gelegenen Altenstädter FKK-Clubs Atlantis und den Justizbehörden geht munter weiter: Gegen die Androhung der Versiegelung des Gebäudes durch das Kreisbauamt (diese Zeitung berichtete) hatten die Anwälte Widerspruch eingelegt.
Im Eilverfahren entschied aber das Gießener Verwaltungsgericht zu Wochenbeginn, dass die Versiegelung rechtens sei. Nichts hätte demnach gestern behördlicher Schließung des Clubs entgegengestanden, wenn die Geschäftsführung nicht selber prompt agiert hätte: Ein Schild am Atlantis-Grundstück kündet davon, dass der Betrieb vorerst einmal eingestellt sei. Als Begründung verlautet, die Trafo-Station des Hauses sei defekt.
Nur ein paar einsame Club-Hostessen, die sonst im Atlantis entspannungsfreudigen männlichen Gästen den Aufenthalt versüßen, eilten bei fallenden Schneeflocken fröstelnd vom Ausgang zu wartenden Autos. Und im Hintergrund erhellte inzwischen ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum spärlich das einsame Grundstück.
Bertram Huke, Wetterauer Vize-Landrat und zuständiger Dezernent des Kreis-Bauamts, kommentierte die Sachlage gewohnt pragmatisch: Jetzt könne sich die Behörde jedenfalls vorerst die Versiegelung ersparen. Zugleich ließ Huke aber keine Illusion aufkommen: Sollte das Atlantis-Management die Pforten doch wieder öffnen, werde das Kreisbauamt mit sofortiger Versiegelung reagieren. Diesbezüglich sei die Rechtslage eindeutig. Wie zu vernehmen, fand im FKK-Club gestern morgen eine Mitarbeiterversammlung statt. Die angeblich rund 40 Beschäftigten seien vorerst nach Hause geschickt worden. Vorübergehend eingestellt wurde damit auch der unbestritten bordellähnliche Betrieb. Nur absurde Spekulation wäre jetzt möglich über den bemerkenswerten Zufall der Zeitgleichheit von defektem Transformator und richterlicher Bestätigung der Zulässigkeit der Schließung des Hauses durch die Kreisbehörde. Fakt ist, dass die Atlantis-Manager, beraten von ihren Anwälten, der bevorstehenden Schließung zuvorkamen und derart nicht ganz unelegant Gesetzesakzeptanz demonstrierten. Schließlich wurde gestern auch nur eine weitere Etappe in formaljuristischem Kampf um dauerhaften Betrieb des FKK-Clubs abgeschlossen. Denn noch liegen beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel zwei Beschwerdeverfahren an. Sowohl über das vom Kreis-Bauamt ergangene prinzipielle Nutzungsverbot des Clubs als auch die beschlossene Versiegelung haben die Richter demnächst zu entscheiden. Ob die Rechtsauffassung der Gießener von den übergeordneten Kasseler Juristen bestätigt wird, steht dabei keineswegs fest. Und dass die Atlantis-Betreiber von Anfang an entschlossen waren, ihr Anliegen höchstrichterlich und definitiv klären zu lassen, war nie Geheimnis. Natürlich ist die ganze Sache wie im Rechtsleben üblich mit Unwägbarkeiten verbunden. Sollten die Richter in Kassel tatsächlich im Sinn der Atlantis-Betreiber entscheiden, wären - wie zu vernehmen - selbst Schadensersatzforderungen für entgangenen Umsatz während der Schließung nicht undenkbar - zumindest nach Reparatur des Transformators . . .
Stuart, der dann halt zum kuren nach Bad Hausen, Bad Pohlheim oder Bad Burgholzhausen fährt
Artikel Kreisanzeiger
Lokales 10.11.2004
Pforten im FKK-Club "vorerst" geschlossen
"Atlantis"-Management kam Behörden-Versiegelung zuvor
Guido StriegnitzALTENSTADT. Der juristische Kleinkrieg zwischen den Anwälten der Betreiber des in der Waldsiedlung gelegenen Altenstädter FKK-Clubs Atlantis und den Justizbehörden geht munter weiter: Gegen die Androhung der Versiegelung des Gebäudes durch das Kreisbauamt (diese Zeitung berichtete) hatten die Anwälte Widerspruch eingelegt.
Im Eilverfahren entschied aber das Gießener Verwaltungsgericht zu Wochenbeginn, dass die Versiegelung rechtens sei. Nichts hätte demnach gestern behördlicher Schließung des Clubs entgegengestanden, wenn die Geschäftsführung nicht selber prompt agiert hätte: Ein Schild am Atlantis-Grundstück kündet davon, dass der Betrieb vorerst einmal eingestellt sei. Als Begründung verlautet, die Trafo-Station des Hauses sei defekt.
Nur ein paar einsame Club-Hostessen, die sonst im Atlantis entspannungsfreudigen männlichen Gästen den Aufenthalt versüßen, eilten bei fallenden Schneeflocken fröstelnd vom Ausgang zu wartenden Autos. Und im Hintergrund erhellte inzwischen ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum spärlich das einsame Grundstück.
Bertram Huke, Wetterauer Vize-Landrat und zuständiger Dezernent des Kreis-Bauamts, kommentierte die Sachlage gewohnt pragmatisch: Jetzt könne sich die Behörde jedenfalls vorerst die Versiegelung ersparen. Zugleich ließ Huke aber keine Illusion aufkommen: Sollte das Atlantis-Management die Pforten doch wieder öffnen, werde das Kreisbauamt mit sofortiger Versiegelung reagieren. Diesbezüglich sei die Rechtslage eindeutig. Wie zu vernehmen, fand im FKK-Club gestern morgen eine Mitarbeiterversammlung statt. Die angeblich rund 40 Beschäftigten seien vorerst nach Hause geschickt worden. Vorübergehend eingestellt wurde damit auch der unbestritten bordellähnliche Betrieb. Nur absurde Spekulation wäre jetzt möglich über den bemerkenswerten Zufall der Zeitgleichheit von defektem Transformator und richterlicher Bestätigung der Zulässigkeit der Schließung des Hauses durch die Kreisbehörde. Fakt ist, dass die Atlantis-Manager, beraten von ihren Anwälten, der bevorstehenden Schließung zuvorkamen und derart nicht ganz unelegant Gesetzesakzeptanz demonstrierten. Schließlich wurde gestern auch nur eine weitere Etappe in formaljuristischem Kampf um dauerhaften Betrieb des FKK-Clubs abgeschlossen. Denn noch liegen beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel zwei Beschwerdeverfahren an. Sowohl über das vom Kreis-Bauamt ergangene prinzipielle Nutzungsverbot des Clubs als auch die beschlossene Versiegelung haben die Richter demnächst zu entscheiden. Ob die Rechtsauffassung der Gießener von den übergeordneten Kasseler Juristen bestätigt wird, steht dabei keineswegs fest. Und dass die Atlantis-Betreiber von Anfang an entschlossen waren, ihr Anliegen höchstrichterlich und definitiv klären zu lassen, war nie Geheimnis. Natürlich ist die ganze Sache wie im Rechtsleben üblich mit Unwägbarkeiten verbunden. Sollten die Richter in Kassel tatsächlich im Sinn der Atlantis-Betreiber entscheiden, wären - wie zu vernehmen - selbst Schadensersatzforderungen für entgangenen Umsatz während der Schließung nicht undenkbar - zumindest nach Reparatur des Transformators . . .
Stuart, der dann halt zum kuren nach Bad Hausen, Bad Pohlheim oder Bad Burgholzhausen fährt