Unter Piraten auf hoher See

[Pat]

Patachon war nicht ausgelastet, er hatte richtig Langeweile. Er fing an zu quengeln. Sauna! Whirlpool! Leicht (un-)bekleidete Mädchen! Hanau! Atlantik! Ich musste um des lieben Friedens willen dann doch nachgeben und nach Hanau fahren. Der Parkplatz war fast komplett belegt. Das hatten wir bei unseren bisherigen Besuchen noch nicht erlebt. Wir fanden mit etwas Glück eine ausreichende Parklücke für unseren Kleinwagen.

Vor der Türe stand ein Schild: Piraten Party.



Nicht mein Fall. Ich wollte umdrehen um woanders hinzufahren. Patachon war dagegen. Nicht weiterfahren! Er will da unbedingt rein! Das Girl an der Kasse grinste ob unseres Streites und meinte nur, dass viele Girls (wichtig) und viele Gäste (ist uns nicht so wichtig) anwesend wären. Patachon und die Kassiererin überzeugten mich. Dann erhielten wir die schockierende Auskunft: NIX HAPPY HOUR an diesem Tag. Eintritt 55,-- € je Person den ganzen Tag über. Mit einem Augenzwinkern sagte uns das Girl, wir bekämen dafür auch eine VIP-Card - nächster Eintritt ist frei.

Wir müssen demnächst unbedingt wieder einmal nach Hanau fahren.

Sowohl im Umkleideraum als auch unter der Dusche mussten wir uns Plätze erkämpfen.



Im Barraum war es nicht viel besser. Sehr viele Gäste drängten sich um die kleine Bühne, so eine Menschenmenge im Atlantik hatten wir noch nicht gesehen. Alle Gäste und die meisten Girls starrten auf die Table-Dance-Stange. Da strippte gerade ein Girl, wie wir durch die Menschenmasse gerade noch so erkennen konnten. Wir umrundeten die Theke hinten herum. Am Kinoeingang gab es etwas mehr Platz. Die erhoffte freie Sicht hatten wir jedoch auch von da nicht. Vor der Stange stand ein DJ, der bei der Erledigung seines Jobs einen großen Teil der Show durch seinen massigen Körper verdeckte.

Im Laufe des Abends gab es verschiedene Shows, wie wir bei unseren Rundgängen feststellten. Gäste wurden in die Shows mit einbezogen - oder waren es als Gäste getarnte Darsteller? Das konnten wir nicht mit Sicherheit feststellen. Für Darsteller sprach, daß da vorne lustig fotografiert wurde und sie es zuliesen. Wir bemühten uns, im Hintergrund zu bleiben, wir verzichten lieber auf Fotos von uns.

Einmal konnten wir erkennen, dass mit Kerzen und deren Wachs handiert wurde, später wurden Dildos (in Muschis ) eingesetzt. Ehrlich gesagt, die Showeinlagen interessierten uns nicht wirklich. Unser Interesse galt vielmehr unseren geplanten eigenen Darstellungen, die wir allerdings unter Ausschluß der breiten Öffentlichkeit und Kameras vornehmen wollten. Es war an diesem Tag gar nicht so einfach. Zimmer und die Girls, auf die wir es abgesehen hatten, waren kaum zu ergattern.

Ein großer Teil der Girls wirkte auf uns sehr lustlos. Sie drückten ihre Hintern auf den Sofas breit. :24: Wo waren nur die Girls, die Kontakt suchten. Eine verbale Unterhaltung war bei der Lautstärke der Musik im Barraum kaum möglich. Nur gut, dass der Ozean weit ist und Alternativen bot.

Es war einfach zu viel Tamtam für unseren Geschmack. In unserem Alter legt man doch mehr Wert auf Entspannung. So blieben wir nicht allzulange.

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Ein Gast riss einen Vorhang im Relaxbereich mit samt der Vorhangschiene von der Decke. Ob er sich, wie Errol Flynn zu seinen besten Zeiten in Piratenfilmen, an einem Seil von Schiff zu Schiff (bzw. von Girl zu Girl) schwingen wollte? Der dafür dann einen Vorhang benutzte, da kein Seil vorhanden war?



Der Vorhang hielt es aus, die Befestigung der Schiene gab nach. Jutta, das Faktotum des Hauses, reparierte dies lautstark schimpfend. Der Übeltäter bekam verbal so richtig sein Fett ab.