30.07.2005, 13:55
Zitat:Original von Sir ThomasSelbstbezeichnungen glaube ich eigentlich weniger. Diese Euphemismen werden ganz eindeutig von der weißen Schicht aufgedrückt (die berühmte political correctness). Ist eigentlich ein Afroamerikaner so etwas wie ein Deutschrusse (oder doch Russlanddeutscher)?
Herkunftsbetonende Wörter wie Afroamerikaner oder Afrodeutsche sind in erster Linie als Selbstbezeichnungen bzw. wenn es um das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten in der sozialen oder ökonomischen Situation, wie sie z. B. durch Diskriminierung entstehen, sinnvoll.
Zitat:Eine gemeinhin anerkannte Bezeichnung ist "Schwarzer" oder in diesem Fall Schwarze, zumal wenn die Herkunft der Betreffenden unbekannt ist. Man kann also durchaus von den Dienstleistungen einer schwarzen Hure schreiben.Natürlich ist "schwarz" der zutreffende Begriff. Der Slogan "Black is beautiful" stammt ja ursprünglich aus der Bürgerrechsbewegung. (Auch wenn jetzt die Junge Union eine Imagekampagne damit startet).
Ich denke: Euphemismen bringen nichts, rein gar nichts. Und sie ändern auch keine Ansichten. Es kommt immer auf die Einstellung des Einzelnen an. Und natürlich auch, in welchem Kreis man ist. (Ich würde nie in einem, vorsichtig gesagt, national eingestellten Kreis von Kohleneimer sprechen; bei einem unserer Stammtische aber schon.) Daher habe ich auch überhaupt kein Problem damit, z.B. meiner Frau zu berichten, dass ich in Frankfurt wieder einmal eine dicke Negermama gesehen habe, deren stolzer Gang mich fasziniert hat.
Sehr typisch: Wenn ich mit meiner dominikanischen Freundin durch die Stadt ging, kam von ihr immer mal wieder der Satz: "Die kleine Schwarze und der große Weiße".
Joffm