26.03.2020, 14:31
(26.03.2020, 12:51)nobby schrieb: Hört mal das Statement eines Professors an - der ganze Coronahype ist maßlos übertrieben und die Maßnahmen sind unnötig. Es handelt sich bei Corona lediglich um eine weitere Influenza.
Du hast aber schon gelesen was in der Beschreibung des Posters des Videos steht?
"Corona Informationen, Kritik am gegenwärtigen Umgang mit dem Virus"
Seit wann ist Kritik Information? Medienkompetenz bedeutet sich beide Seite anzuschauen, nicht nur eine.
Wir sind nach wie vor eine Industrienation, Home Office scheidet in vielen Fällen aus. Wir haben nach wie vor einen mehr oder minder funktionierenden ÖPNV. Beides Parameter die zur rasanten Verbreitung beitragen. Der Virus ist hochgradig infektiös, die Krankheitsverläufe sind stark unterschiedlich, von symptomfrei über krank über Intensivbehandlung erforderlich bis hin zu tödlich.
Die aktuellen Maßnahmen dienen einer Verzögerung der Welle damit die Krankenhäuser eben nicht wie in Italien von schweren Fällen überrannt werden und auch bei uns eine Triage erforderlich macht, die vor der Aufnahme eines Patienten entscheiden muss ob es sich "lohnt" ihn ans Beatmungsgerät zu hängen oder ob er zum sterben nach Hause geschickt wird. Wenn wir wie bei einer Grippe weitermachen würden als wäre nichts hätten wir schneller als wir schauen können französische (Triage im Elass) Zustände, bessere Hygiene in unseren Kliniken hin oder her.
Klar sind mir die katastrophalen Auswirkungen auf die Wirtschaft bewusst (Produktionsstopp bei den Autoherstellern, damit auch bei den Zulieferern, Kurzarbeit in diversen Firmen, Insolvenzen kleiner Unternehmen wie Cafes, Blumenläden, Eisdielen, etc.), hier stellt sich dann die Frage was ist das Leben eines Risikopatienten wert? Genauso wie die Frage ob diese nicht sowieso in absehbarer Zeit sterben würden?
Und: Wie weit soll man dann bei der Triage gehen? Soll man bereits alle Raucher (auch die ehemaligen, sind schließlich selbst schuld, hat sie keiner zu gezwungen) oder adipösen (fettleibigen) Personen automatisch abweisen? Oder nur die mit schweren Vorerkrankungen? Oder ohne Ausnahme alle über 70? Willst Du diese Entscheidungen treffen müssen? Tausende? Tag für Tag?
Bereits jetzt werden nicht zwingend erforderliche Operationen verschoben um die Kapazitäten zu schonen und Betten frei zu halten, auch bei uns. Bedank Dich bei den Regierungen, die die Krankenhäuser in den letzten Jahren kaputt gespart haben und nicht bei der aktuellen die auf die Lage reagiert. Auch wenn hier teilweise Personalunion zu früheren Regierungen besteht. Den Mist verzapfen die bereits seit etlichen Legislaturperioden, trotzdem werden sie immer wieder gewählt.