(13.03.2020, 15:22)Ffmain schrieb: Exponentialfunktion ist dir bekannt?
[...]
Wenn das so weitergeht (mit ca 30% bis 35% Steigerung *pro Tag*), dann haben wir dein "Minimalziel" (100 pro 100K = 82.000 Infizierte in ganz Deutschland) schon bald erreicht: Schon in anderthalb Wochen (24. März).
Nein. Corona ist keine "normale Grippe". Corona, in diesem Ausmaß, mit einer Durchseuchung von 60..70% der Bevölkerung, ist eine Bedrohung (der Bevölkerung / der Intensivstationen / des Lebens / der Wirtschaft).
Ist mir bekannt, bei der bisherigen Faktenlage und Entwicklung (vor den Zahlen von gestern) hätten wir die 100.000 um KW 15 herum erreicht. An die 30-35% Steigerung der Neuinfektionen pro Tag glaube ich erst nach einer längeren Beobachtung der Entwicklung, das RKI hat seit gestern 2 Tabellen: Elektronisch gemeldete sowie manuell verifizierte Fallzahlen. Beide divergieren stark. Aus einzelnen Tagen kann man keine Prognosen ableiten. Bisher sah es nach einer Verdoppelung der Neuinfektionen pro Tag alle ca. 4-5 Tage aus, mit den (konservativen) Zahlen des RKI als Grundlage.
Die 60-70% sind eine Aussage der Regierung, entweder glauben sie wirklich daran oder das ist eine Placeboaussage damit wir (noch) nicht in Panik verfallen aber uns schon mal halbwegs auf das kommende vorzubereiten. Ich rechne mit höheren Infektionsraten, zumindest hat das Virus definitiv das Potential dafür.
Klar ist das eine ernste Gefahr, vor allem für die Wirtschaft und das Leben wie wir es kennen. Einen rapiden Anstieg wird unser Gesundheitssystem nicht bewältigen, außer wir verzögern die Infektionen so gut es geht um das Ereignis zeitlich zu strecken. Genau das passiert gerade. Aufhalten können wir es mit den aktuellen Maßnahmen jedenfalls nicht.
(13.03.2020, 15:22)Ffmain schrieb: Es kann nur heißen: Lock-Down. Möglichst *sofort*
Verhindern könnte man das ganze wirklich nur noch mit einem totalen Lockdown. Rigoros. Weltweit. Zum selben Termin für den selben Zeitraum. Samt Schießbefehl bei Verstößen gegen die Ausgangssperre weil sich sonst niemand daran hält. Inklusive Anarchie in der Vorbereitungsphase des Lockdowns beim besorgen der Lebensmittelvorräte. Das wird in der Form niemals passieren. Mit den derzeitigen Maßnahmen verzögern wir nur die Dynamik der Ansteckungsrate. Verhindert wird damit nichts.
Dann können wir auch genauso gut weiter machen als wenn nichts wäre. Das würde zumindest ökonomisch Sinn machen, der wirtschaftliche Schaden läge bei einem Bruchteil dessen was uns bevor steht. Ungehemmte Verbreitung = potenzierte Infektionsrate = schnelle "Durchseuchung" der Bevölkerung = Wir haben es bald hinter uns. In einigen Monaten statt etlichen.
Wer jetzt mit "Aber ich bin unentbehrlich für die Firma, Familie, etc." kommt: Die Friedhöfe sind voll von Leuten die sich zu Lebzeiten für unentbehrlich hielten. Das ganze ist allerdings mit dem Risiko der Anarchie durch eine massiv unzufriedene Bevölkerung und vermutlich phänomenal hohen Todesraten verbunden. Wird also auch nicht passieren.
Ergo heißt es aussitzen und die Krise überstehen, irgendwie. Die wahren Folgen und was wie schnell kommen wird sind reine Spekulation.