Bei noch funktionsfähiger Platte und Windows:
Teilw. Kostenfreie Tools für Windows findest man hier:
http://www.heise.de/software/download/o0g1s4l11k307
Empfehlenswert wäre es, die Daten zuerst mit einem Tool wie WipeFile oder File Shredder sicher¹ zu löschen und anschließend die Platte mehrmals auf Low Level zu formatieren. Alternativ lässt sich im Anschluss an das Löschen auch die Platte mit WipeDisk komplett überschreiben.
Falls es eine Windows-Systemplatte ist und Windows nicht mehr funktioniert kann man auch mit Knoppix löschen, da dort das Kommandozeilen-Tool wipe enthalten ist. Einfach
Knoppix herunterladen und von CD starten. Allerdings muss man einige Zeit einrechnen, um sich mit dem System vertraut zu machen.
Wichtig: Das sichere Löschen eine Platte nimmt locker etliche Stunden in Anspruch und kann den Rechner in dieser Zeit recht gut (je nach CPU) auslasten, da das erzeugen der benötigten Zufallszahlen jede Menge CPU-Zeit verbraucht. Mal gerade eben schnell eine Platte "putzen" geht nicht und führt zu wiederherstellbaren Daten.
Generell würde ich die Verwendung eines externen USB-Festplattengehäuses empfehlen, so erspart man sich die lästige Schrauberei im Rechner und kann nacheinander mehrere Platten bearbeiten und diese im laufenden Betrieb austauschen.
Bei einer beschädigten Platte kommt es drauf an, was kaputt ist:
- ist die Elektronik defekt, lässt sich diese recht einfach gegen die funktionierende einer baugleichen Platte austauschen, sofern man über passendes Werkzeug verfügt und nicht gerade zu den Doppellinkshändern zählt. Hier muss man sich halt eine identische und funktionsfähige Platte bei ebay besorgen.
- ist die Mechanik oder die Schreib-/Leseköpfe defekt, wird es problematisch: Hier müsste man die Magnetscheiben unter möglichst staubfreien Bedingungen in eine funktionsfähige Platte umbauen, was den Aufwand nicht lohnt. Da ist es dann eher lohnenswert die Magnetscheiben auszubauen und diese längere Zeit (>15 Min.) starker Hitze auszusetzen (Glut eines Grillfeuers, etc.). Anschließend die Scheiben physikalisch zerstören und den Schrott entsorgen. Klingt aufwändig, ist aber die einzig sichere Methode, bei der auch professionelle Datenretter lange Gesichter machen.
Ein Server-Hersteller aus den USA vernichtet zurückgegebene defekte Platten indem er sie in einer Betonwanne stapelt und mit Hilfe von über hundert Kilo
Thermit in einen soliden Metallblock verwandelt. Sieht lustig aus...
Die sicherste Variante dürfte es immer noch sein, die genutzten Festplatten vor dem Beschreiben mit Daten vollständig zu verschlüsseln, z.B. mit
Truecrypt. Bei einer soliden Verschlüsselung könnte man sich rein theoretisch das lästige Löschen sparen. Allerdings nur rein theoretisch: Doppelt gemoppelt hält besser...
¹: Sicher bedeutet in diesem Zusammenhang mehrfaches Überschreiben der Datei mit Zufallswerten vor dem eigentlichen Löschen. Je öfter überschrieben wird, desto sicherer kann man sein, dass die Magnetierungsreste der ursprünglichen Daten auf den Magnetpartikeln neben der eigentlichen Datenspur ebenfalls verändert werden.
Datenrettungsunternehmen lesen bei gelöschten Dateien speziell den Bereich neben den eigentlichen Datenspuren aus, da sich mit der Zeit die dort vorhandenen magnetischen Partikel entspr. den benachbarten Partikeln ausrichten. Je länger eine Datei auf der Platte liegt, desto stärker ist dieser Effekt.
Ebenso werden die direkt neben der Datenspur liegenden Bereiche beim Schreiben von Daten entspr. ausgerichtet, so dass dort die Daten nahezu vollständig lesbar sind, so lange die Daten nicht überschrieben werden.
Internet Explorer ist wie ungeschützter Geschlechtsverkehr: Alle sind aufgeklärt, was die Nachteile angeht und dennoch gibts noch Leute die da anderer Meinung sind.
(gefunden auf ibash.de)