13.08.2017, 18:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.08.2017, 14:51 von Lustwandel.)
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Da der grösste Teil kein Spanisch spricht, habe ich ihn übersetzt. Hoffe man kann dem Reporter folgen und seine Erlebnisse nachvollziehen.
Die Beurteilung über das erlebte ist jedem selbst überlassen:
Teil I
Zwischen der U-Bahnstation Atocha und Legazpi, genauer zwischen den Strassen Paseo de las Choperas und Santa Maria de la Cabeza, befinden sich auf einem halben Quadratkilometer mehr als 30 Bordelle versteckt in den Wohnhäusern.
Stadtplan entfernt - CopyRight, lw
Interessanterweise handelt es sich um einen Bereich, wo es kaum Whisky-Bars und Strip-Clubs gibt. Von aussen sind die Bordelle nicht zu erkennen und es handelt sich um Privatdamen, Massagen mit Happy End und Wohnungsbordelle.
Wenn dieser Bereich die Mikronation von Bordellen ist, ist die Hauptstadt der Paseo de las Delicias. Fast die Hälfte der Bordelle konzentrieren sich auf dieser Strasse.
In speziell in zwei Wohnhäusern: Paseo de las Delicias 127 und 133. Es handelt sich um Gebäude, die vollständig von Dienstleisterinnen besetzt sind. Reale Sex Supermärkte vom ersten bis zum letzten Stock. Der einzige Unterschied zu anderen Wohnhäusern die Portale zur Strasse sind offen. Früher wohnten hier auch normale Mieter aber die Prostituion hat sie alle zum umziehen eingeladen.
Das Wohngebäude 127 ist das älteste. Hier arbeiten die Damen seit 40 Jahren. In der Szene hat es den Ruf, die „low cost“ Option in der Gegend zu sein. Es ist ein sehr altes Gebäude, fast 200 Jahre alt und hat kein Aufzug. 4 Etagen mit je 4 Apartments. Jedenfalls scheint das Wohnhaus bessere Tage gehabt zu haben, den nun sticht einem ein muffiger Geruch entgegen und es fühlt sich an, als wenn es auseinander fällt.
Vorbei an dem Portal führen die Treppen in den 1 Stock, wo einem 4 Morsche Holztüren empfangen. Eine Tür ist geöffnet und ein Mann von etwa 50 Jahren, wahrscheinlich Peruaner (trägt ein Trikot von Sporting Cristal) empfängt einem. Er fragt was das für Zeiten zum ficken sind, denn die Damen sind schon alle nach Hause.
Es ist 22.00 Uhr und ich dachte, es sei eine angemessene Uhrzeit um ins Bordell zu gehen. Die Nacht beginnt gerade erst, Menschen fangen an sich für die Party vorzubereiten und die Dunkelheit bietet einiges an Anonymität. Aber das Wohnungsbordell 127 del Paseo de las Delicias hat Öffnungszeiten wie jeder andere Supermarkt, von 09.00 Uhr bis 22.00 Uhr.
Am nächsten Tag stehe ich an der Tür um 9 Uhr morgens. Morgenstund hat Gold im Mund. Um nicht verzweifelt zu wirken setz ich mich ins Cafe nebenan und trinke 30 Minuten lang Cafe. In dieser Zeit sehe ich fünf Männer im Gebäude verschwinden. Es gibt sie doch, die Frühaufsteher „Frühficker“.
In den Foren warnt man davor, das im Portal 127 ein Typ mit einem Baseballschläger wartet, der als Wachmann fungiert. Waren wohl andere Zeiten oder es ist ein Mythos, heute steht hier keiner.
In diesen Foren warnt man auch davor, dass es sehr schwierig ist im Wohnungsbordell 127 die ersten Etage zu passieren. Es gibt Bordelle auf allen vier Etagen, aber die zweite Etage erreicht man fast nie, eine unmögliche Mission. Die erste Etage ist voll von spärlich bekleideten Prostituierten, vor allem Latinas und Rumänin. In den Foren werden sie als „The Walking Dead“ bezeichnet, weil sie wie Zombies die Treppe hinunter wandern und sich buchstäblich auf den Kunden werfen. Ich bin noch nichtmal um die Ecke und sie stürzen sich auf mich mit einem imperativen und fast drohenden Ton. Es gibt mindestens sechs Prostituierte, sie schauen böse drein und es herscht eine feindliche Atmosphäre.
Eine Rumänin zieht an meinem Hemd. Eine riesige Latina ist aber schneller, packt mich an meinen Handgelenk und zieht mich mit einigem heftigen Ruck in eines der Appartments. „Komm mit mir Papi, 20 Euro alles Komplett. Sie wiederholt sich wie in einer Warteschleife. Es ist nichtmal zehn Uhr morgens, aber es riecht nach Alkohol. Ich verletzte mich am Handgelenk und es kostet mich, mich loszueisen, sie beleidigt mich, da ich nicht bei ihr bleibe. Ich gehe raus und kletter in Eile die Treppe hoch, während die Rumänin mir irgendetwas hinterherschreit, es scheint nicht das Äquivalent von „Wünsche einen schönen Tag.“ zu sein.
Auf der zweiten Etage ist etwas ruhiger. Es steht nur eine Tür offen und mich empfängt eine Brasilianerin. „In guten Zeiten hat der Block wie geschmiert funktioniert, alle 16 Wohnungen waren stets belegt heute sind es nur noch 9-10. Weiterhin entschuldigt sie sich weil sie nur eine Dame in der Wohnung hat, ich kann mich gerne umschauen ohne weiter Verpflichtung. So funktioniert es hier, wenn einem die Dame nicht gefällt, geht man einfach weiter in die nächste Wohnung. Die Dame wirkt sehr schläfrig und ich gebe der Dame Bescheid das ich es mir überlege und eventuell später wiederkomme.
Die Preise die aufgerufen werden, „ab 20 Euro.“ Sie sind die preiswertesten in der Nachbarschaft; Im Nachbargebäude ist es teurer „, versichert sie mir. Auch sagt sie, dass Mädchen hier nicht in den Wohnungen leben, wie in anderen Blocks. „Die Mädchen kommen frühmorgens, arbeiten, zahlen ihr Zimmer und am Ende des Tages gehen sie wieder.Früher war der Gebäudekomplex auch Nachts über geöffnet, aber wegen Problemen mit der Nachbarschaft müssen wir jetzt um 22:00 schliessen. Langsam hört aber die Gastfreundschaft der Dame auf, und sie fragt mich direkt ob ich mit der Frau aufs Zimmer möchte oder nicht, den icht stelle viel zu viele Fragen. Ich verneine und steige hinauf in den dritten Stock.
Auch im dritten Stock erwartet mich eine offene Tür. An der Tür hängt ein Hinweis das hier orientalische Damen emfpangen. Dennoch empfängt mich an der Tür eine kolumbianische Dame, sie bestätigt mir das hier Chinesin ihre Dienste anbieten. Sie kümmert sich nur um die Geldannahme und die Verhandlung, da viele Chinesin kein oder wenig Spanisch sprechen. Anscheinend gibt es eine Menge Umsatz mit asiatischen Prostituierten, zumindest ist es mein Eindruck. Kurz nach mir erscheint ein Stammgast, lateinamerikaner mittleren Alters. Er wird fast wie ein Staatsoberhaupt empfangen. Mit Verwirrung nehme ich die Situaion war und verabschiede mich. Ich werde hier jedenfalls kein Stammgast werden.
Eigentlich will ich hoch in den vierten Stock, aber auf den Treppen nehme ich 3 verschiedene lateinamerikanische Frauenstimmen war und weiss schon was ich vorfinden werde. Ich entschiede mich die Treppen runterzusteigen und schreite im ersten Stock wieder an den Walking Dead vorbei. Sie entgegnen mir wieder böse Blicke.
So weit zum ersten Teil des Zeitungsberichts.