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Ganz interessanter Artikel - Champion Lover - 10.01.2012

http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,804820,00.html

Gruß, CL





RE: Ganz interessanter Artikel - blow69 - 10.01.2012

Jo, Danke für den Link, der Artikel kam mir gestern auch unter die Augen ... die fangen früh an, die Polinnen.

So was ähnliches hab ich auch mal über Japan gelesen.

Blow


RE: Ganz interessanter Artikel - Pikashu - 10.01.2012

Da wird über ein angebliches, neues Problem berichtet, was weder neu, noch wirklich ein Problem ist. Jugendliche haben heutzutage Sex mit 14 oder 15 Jahren, aus welchen Motiven heraus auch immer. In diesem Zusammenhang von "charakterlich unfertigen jungen Menschen" zu sprechen, ist schon ganz schön arrogant. Hintergrund ist da u.a. auch die katholische Kirche, die in Polen leider recht einflußreich ist.

Diese Studien sind weder repräsentativ, noch lassen sie, nach eigenen Aussagen, die Schlüsse zu, die der Spiegelbericht da als Aufmacher verwendet. Das ist einfach nur schlechter Journalismus.

Bleibt die einzige interessante Aussage für uns übrig: "Solange dies von beiden Seiten aus freiwillig geschieht, ist das in Polen nicht strafbar". Früher haben ein paar schöne Strümpfe oder die Dessous von CA die polnischen Oberschülerinnen in die Rückenlage gebracht - heute müssen es schon Edelboutiquen sein. Der Preis des Kapitalismus. Dodgy


Gruß
Pikashu, der nach Россия immer Mobile Phones mitgenommen hat Lachen Klappt aber heute auch nicht mehr, die haben bessere als es in Germany gibt.


RE: Ganz interessanter Artikel - Stuart - 10.01.2012

Interessant wäre mal die Website, die im Artikel erwähnt wird.

Stuart, Augen Roll


RE: Ganz interessanter Artikel - Prior - 10.01.2012

Das Thema ist so neu nicht und wird durchaus auch wissenschaftlich begleitet:

http://www.polityka.pl/swiat/politykaaufdeutsch/279748,1,die-gesponserten.read


Prior
war vor 20 Jahren dort mal aktiv




RE: Ganz interessanter Artikel - Pikashu - 10.01.2012

Diese Frage hat im Forum von Deutschlands zweitschlechtestem Nachrichtenmagazin auch schon jemand gestellt. Bestimmt ein Kollege von uns:

Zitat: ..einschlägige Internet Seiten..benennen!

Zitat von sysop

Hat Polen ein Problem mit Jugendprostitution? Jeder vierte Teenager berichtet über Gleichaltrige, die Sex anbieten und sich dafür Klamotten, Schmuck oder ein Handy von reichen Gönnern bezahlen lassen. Die sogenannten Sponsoren sollen sich ihre Gespielinnen im*Web oder direkt im Einkaufszentrum suchen.

Jugendprostitution in Polen: Tausche Sex gegen Smartphone - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - SchulSPIEGEL
das ist ja alles so furchtbar schlecht.
Wie heisen den die einschlägigen Internetportale auf denen sich die armen Dinger ihre--Sponsoren suchen?
Ich würde mir gern selbst ein Bild von diesem Soduma und Gomora machen um es besser verurteilen zu können.

Erstaunlich, wie viele Leser den Scheiß auch nicht ernst nehmen ...


Gruß
Pikashu -- Der SPIEGEL - politische Bildung für Ungebildete Lachen


RE: Ganz interessanter Artikel - Champion Lover - 10.01.2012

Können wir dafür eine eigene Rubrik aufmachen? So was müsste es doch auch in Deutschland geben.

CL, dessen wissenschaftliche Neugierde geweckt ist.


RE: Ganz interessanter Artikel - Prior - 10.01.2012

(10.01.2012, 10:57)Champion Lover schrieb: Können wir dafür eine eigene Rubrik aufmachen? So was müsste es doch auch in Deutschland geben.

CL, dessen wissenschaftliche Neugierde geweckt ist.

ergänzend noch ne eigene Website als Kontakt- äh Vertriebsplattform Idee.

Prior
die üblichen Anbahnungsmedien würden das scheue Wild nur verschrecken



RE: Ganz interessanter Artikel - Barney Stinson - 10.01.2012

Als ich vor 12 Jahren mitten in der Pubertät steckte haben sich auch einige ganz "normale" Gymnasiastinnen (halt aus keiner Problem Familie usw.) aushalten lassen. Für ne Stange Kippen oder harten Alkohol. Hat unser ganzer Freundeskreis von profitiert.Wenn ich da heute dran denke ein komisches Gefühl. Für solche Artikel muss man jedenfalls nicht nach Polen gehen. Eine kleine Niedersächsische Ortschaft und Mädels aus gutbürgerlichem Hause reichen da vollkommen aus...


RE: Ganz interessanter Artikel - blow69 - 10.01.2012

Interessante Textpassage aus dem Link von Prior.

Aber nicht nur der Wunsch nach Luxus veranlasst die Mädchen, sich nach einem Sponsor umzusehen. „Sie wollen dem Grau in Grau des Lebens entkommen, ein Abenteuer erleben“, sagt Prof. Sołtysiak. „Und auch einen reichen Ehemann finden.“

Im Werkvertrag wird von einem verheirateten Kandidaten jeglicher Versuch, ihn aus seiner Verbindung herauszureißen, von Vornherein ausgeschlossen. Der Sex soll ohne Verpflichtungen sein, mit Ausnahme der finanziellen. Aber im Falle eines Unverheirateten ebenfalls. Ein lediger Sponsor hat hält deshalb eine Geliebte aus, damit sie ihm sein Vergnügen nicht mit Quengeleien von einer Hochzeit verleidet. Manchmal entsteht allerdings eine Zuneigung und sie beginnt doch zu quengeln, und er gibt nach. „Solche Ehen fallen aber schnell auseinander“, meint Joanna Sztobryn-Giercuszkiewicz. „Irgendetwas reißt und zerbricht in ihnen. Vielleicht spürt der Kerl, dass seine Frau so teilnahmslos an ihm hängt wie Christbaumschmuck an der Tanne oder klebriger Efeu, oder aber sie begegnet der Liebe ihres Lebens, ebenfalls einer reichen. Es ist wahrscheinlich ganz unterschiedlich.“

Bonjour tristesse

Meistens aber schlecht. Es ist ungeheuer schwer, diesen Job aufzugeben. Es ist schwer, sich mit einem niedrigeren Lebensstandard abzufinden, damit, dass ohne den Zufluss von Barmitteln plötzlich alles schlechter, einfacher, schäbiger, unerträglich wird. Sie beginnen, immer mehr dieser Sponsoren zu haben, sagt Prof. Sołtysiak. Sie sind nicht mehr strahlend frisch, mit samtweicher Haut und Brüsten, die noch nie mit Silikon in Berührung gekommen sind.

Dieser Job ist physisch verheerend. Es reichen zwei Jahre – zitiert Joanna Sztobryn-Giercuszkiewicz die Meinung von Mädchen aus Agenturen – und sie werden farblos; sie verlieren ihre Frische schneller, als ihr Alter laut Geburtsschein es anzeigen würde. Beim Sponsoring ist es ähnlich. Die Sponsoren angeln sich eine neue Sprotte, und die ausgedienten – sagt Prof. Sołtysiak – landen in den Escortagenturen.

Für käuflichen Sex zahlt man einen hohen Preis. Joanna Sztobryn-Giercuszkiewicz führt amerikanische Forschungsergebnisse an, die belegen, dass Prostituierte die typischen Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung aufweisen, an denen Menschen nach einer Vergewaltigung, nach Katastrophen und anderen extremen Erlebnissen leiden. Deshalb sichern ihre Berufsorganisationen ihren Mitgliedern auch psychologische Hilfe zu.

Manche steigen jedoch aus dem Sponsoring aus. Nach dem Diplom treten sie eine Arbeit in ihrem Beruf an. Für den Start haben sie sich sogar etwas zurückgelegt. Sie verlieben sich, bleiben an einem nicht unbedingt betuchten Brillenträger hängen und streichen diese Zeit aus ihrem Leben.

Doch sie lässt sich nicht einfach streichen, und man zahlt für sie einen hohen Preis. In der Regel einen gestundeten. Das Mädchen redet sich ein, dass nichts Verwerfliches daran ist, nur einem Mann seinen Körper gegen Geld hinzugeben. Dass auch in einer Ehe der Mann häufig seine Frau unterhält, und dass der Trauschein letztendlich nur ein Stück Papier ist. Dass man sieht, wie viel man als Frau wert ist, da er bereit ist, so viel für sie hinzublättern. Und mit all dem sie haben irgendwie recht.

Aber dann kommt immer die Überlegung, dass er mit seiner Frau den Alltag teilt, während er bei ihr nur in der ihr zugeteilten Zeit vorbeischaut, und dass sie gegen eine andere austauschbar ist, wenn sie aufhört, ihm im Bett zu gefallen, nach dem gleichen Prinzip wie Schuhe oder ein Auto. Manche, sagt Sztobryn-Giercuszkiewicz, wollen kein Geld annehmen, sondern nur Geschenke, um sich selbst dabei besser zu fühlen. Die Wohnung ist ein Geschenk, die Klamotten sind ein Geschenk, die Urlaubsreise ebenfalls. Bargeldlos.

Trotz aller Tarnung wird ein Mädchen, das nicht aus Styropor ist, den käuflichen Sex nicht einfach von sich abschütteln, eben sowenig wie eine Belästigung oder Nötigung. Der Sex kann nie mehr so sein, wie er sein sollte – rein, wundervoll und schön.

Denn es stimmt nicht, dass sich nur Mädchen aufs Sponsoring einlassen, die schon viel herumgekommen sind. Bei einer von neun Gesponserten, die Renata Gardian befragte, stellte sich heraus, dass sie eine Jungfrau gewesen waren Eine von neun! Welch ein erschütternder Prozentsatz an Unschuld.


Blow